VQC - Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau

VQC - Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau

Expertentipp: Vor Baubeginn Bodengutachten anfordern

Ein gutes Fundament ist die Basis eines jeden Hauses. Möchten Bauherren nicht im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand bauen, sollte geprüft werden, ob und auf welchem Grund gebaut werden soll. „Dafür ist ein Bodengutachten unbedingt notwendig“, so Dipl.-Ing. Udo Schumacher-Ritz vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. mit Sitz in Göttingen.

Ihr VQC-Experte: Udo Schumacher-Ritz

  • Diplom-Ingenieur im Bauwesen
  • Sachverständiger für Schäden an Gebäuden
  • Sachverständigen für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
  • Bausachverständiger in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen

Das Bodengutachten

Eine Baugrunduntersuchung wird professionell vom Bodengutachter durchgeführt. Dies ist nicht die Aufgabe des Bauunternehmers, sondern liegt in Ihrer Verantwortung als Bauherr. Vergessen Sie also ggf. nicht, ein Baugrundgutachten in Auftrag geben. Oder klären Sie das Thema Bodengutachten mit Ihrem Bauunternehmer.

Der VQC-Tipp: Am besten lassen Sie das Baugrundgutachten bereits vor dem Kauf des Baugrundstücks durchführen bzw. machen es zum Bestandteil des Kaufvertrags.

Parameter des Baugrundgutachten

Das Vorgehen während der Baugrunduntersuchungen kann variieren. Ein Baugrundgutachter passt die Methodik an die bestehenden Bodenverhältnisse und das Bauvorhaben an.

Grundsätzlich berücksichtigt ein Bodengutachten diese Aspekte:

  • Durchlässigkeit des Bodens und Saugfähigkeit
  • Verdichtbarkeit und Veränderung durch Frost
  • Baugrundverhältnisse, z.B. bekannte Kennzahlen des Baugrunds
  • Geologische Verhältnisse

Es ist für Sie wichtig zu wissen, wie sich der Boden unter Ihrem geplanten Haus zusammensetzt. Kümmern Sie sich als Bauherr um die unabhängige Prüfung durch einen Bodengutachter.

Bodengutachten Kosten

Die Baugrundgutachten Kosten sind überschaubar: üblich sind 0,1 – 0,5 % der Baukosten. Sie können durch die lokale Beschaffenheit schwanken. Sie können zusätzliche Baugrunduntersuchungen anfragen, die die Bodengutachten Kosten erhöhen.

Die Netto-Kosten für ein Bodengutachten bewegen sich zurzeit ungefähr in folgendem Rahmen:

Anfahrt und Vermessung ca. 50 – 100€
Bohrung ca. 150€
Geologen Bodengutachten ca. 200 – 1000€
Gesamt ca. 600 – 1000€

Am besten rechnen Sie die Kosten für das Baugrundgutachten gleich bei Ihrer Finanzierung mit ein.

Baumängel durch Gründungsmängel

Ein Baugrundgutachten ist ein wichtiger Bestandteil des Bauprozesses. Ein Richterspruch des BGH lt. Urteil vom 8. März 2012 (Aktenzeichen: VII ZR 116/10) hat diese Einschätzung auch juristisch untermauert. In dem vor dem BGH verhandelten Fall zum Bodengutachten gaben die Richter einem Kläger Recht, der eine sechsstellige Summe Schadensersatz von einem Bauunternehmen eingefordert hatte. Der Grund: sein Haus wies nach Ablauf der fünfjährigen Verjährungsfrist Risse auf. Diese waren nachweisbar auf Gründungsmängel zurückzuführen. Der Bauunternehmer hatte es unterlassen, vor Baubeginn einen Bodengutachter zu beauftragen. Er hielt eine Baugrunduntersuchung für überflüssig, weil er die örtlichen Verhältnisse ausreichend kenne. Der durch das ausgebliebene Bodengutachten entstandenen Schaden stellt eindeutig einen Vertragsbruch dar.

Dabei sind die Bodengutachten Kosten im Verhältnis zu möglichen Baumängeln in der Gründung und Abdichtung sehr gering.

Typische Baumängel durch einen Bodengutachter vermieden werden können:

  • Risse im Mauerwerk oder Putz
  • Ungewollte Risse im Estrich

Eine falsche Gründung kann unter Umständen auch das ganze Bauvorhaben gefährden. Ein Baugrundgutachten sollte daher Bestandteil jedes Bauvorhabens sein.

Die Bodenplatte braucht eine gute Basis

Auch ein Haus, das auf einer Bodenplatte gebaut wird, benötigt einen standfesten Untergrund. Denn: stellt ein Baugrundgutachter fest, dass der Boden nicht ausreichend fest ist, muss der Untergrund ausgetauscht und verfestigt werden. Ergebnis der Baugrunduntersuchung kann auch sein, dass eine Bodenplatte gar nicht ausreichend ist. In speziellen Fällen rät der Bodengutachter zu Streifenfundamenten oder zur Pfahlgründung.

Auf einen weiteren wichtigen Aspekt sollten Bauherren achten: „Selbst Häuser, die auf einer Bodenplatte gebaut sind, sind nicht frei von Gefahr durch Untergrundwasser. Auch wenn das Haus nicht direkt in wasserführenden Schichten steht, so muss auch hier durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden, dass das Gründungspolster nicht die Tragfähigkeit verliert, es zu Frostschäden kommt oder das Haus durch aufsteigendes Wasser geschädigt wird“, so der VQC. e.V.-Bausachverständige abschließend.

Der VQC-Tipp: Auf dem Bau hat längst High-Tech Einzug gehalten. Um die aller höchsten Umwelt-und Qualitäts-Standards im Bereich Dämmung und Isolierung einhalten zu können, ist eine baubegleitende Qualitätskontrolle unverzichtbar. Auch zahlreiche Bauträger haben das bereits erkannt und bieten Bauherren diese zusätzliche Sicherheit ohne weitere Zuzahlung an. Achten Sie bei Vertragsabschluss unbedingt auf dieses Qualitätsmerkmal.

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