[Auszüge aus dem Beitrag: "Lebensabschnittsgefährten" im Immobilienmanager 05/2011]
"Baubegleitung [durch Bausachverständige] ist ein Geschäftsmodell mit überdurchschnittlichen Wachstumschancen, weil die Nachfrage dynamisch steigt (...) Ein knappes Dutzend Anbieter teilen derzeit den Markt unter sich auf. Doch der Wettbewerb in diesem lukrativen Geschäftsfeld wird immer härter. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Es gibt erhebliche Unterschiede bei Preisen und Leistungen."
"Von dieser eher Selbstverständlichkeit der wachsenden Nachfrage nach Baubegleitung und Baukontrolle abgesehen, vermittelt die Umfrage einen Überblick über das jeweilige Angebot und insbesondere das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wobei große Sachverständigen-Vereinigungen und bekannte Namen nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Qualität der Arbeit zulassen. Zumindest von der Papierform her, also auf Grundlage der eigenen Angaben, bieten kleinere Kontrolleure und Begleiter zumindest quantitativ mehr als die große Konkurrenz."
Zu den Befragten gehören u.a. TÜV, DEKRA, Verein zur Qualitätskontrolle am Bau (VQC), Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik (BVPI), Verband Privater Bauherren (VPB) und Bauherren-Schutzbund (BSB).
"Die Gutachter-Vereinigungen erhielten schriftlich elf Fragen mit der Bitte um möglichst zeitnahe Beantwortung. Manche der Angesprochenen, etwa der VQC - Verein zur Qualitätscontrolle am Bau - antworteten sehr schnell."
Zum Thema Preise/Honorare sagt der Beitrag: "Insbesondere im privaten Wohnungsbau und bei Einzel-Bauherren als Auftraggeber ist die Preisspanne bei den elf Sachverständigen-Vereinigungen sehr groß. Manche rechnen pauschal ab, manche auf Stundenbasis. Andere bieten ein preiswertes Einsteigerpaket, welches allerdings nur wenige Dienstleistungen enthält und in fast jedem Fall deutlich erweitert werden muss, falls denn etwas mehr Arbeit verlangt wird. Was wiederum teuer werden kann. Ein Marketingtrick, der seit Jahrzehnten von den Autobauern bekannt ist. Die verdienen wohl das meiste Geld mit Extras/Sonderausstattungen.
Bestes Beispiel ist der so genannte Blower-Door-Test. Nicht jeder der elf befragten Gutachter-Vereinigungen bietet einen Check, ob die Immobilie nun eine Energieschleuder ist oder nicht, an. Und wer sie anbietet, lässt sich diesen zunehmend wichtigen Test teuer bezahlen. Bisweilen mit mehr als 600 Euro. Rühmliche Ausnahme ist auch hier der 'Verein zur Qualitätscontrolle am Bau e. V.', der den Blower-Door-Test obligatorisch durchführt bei ausnahmslos jedem Bauvorhaben. Überdies ist dieser Test im Pauschalpreis enthalten.
So beträgt das Honorar bei einem privaten Bauvorhaben pauschal 2.200 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Ist ein Bauträger Auftraggeber, gibt?s einen erheblichen Nachlass. Somit ist der Blower-Door-Test beim VQC das Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerbsvergleich. Sowohl in punkto Selbstverständlichkeit dieses Prüfangebots als auch der Kosten, die nicht obendrauf kommen, sondern durch das Pauschalhonorar abgedeckt sind."
"Alleinstellungsmerkmal des VQC scheint auch, dass dessen Gutachter ihre wichtigste Aufgabe im Vermeiden von Bau- und Verarbeitungsmängeln sehen. Durch den vergleichsweise frühen Einstieg ins Bauvorhaben soll die oft teure und mit viel Ärger und nervlicher Belastung verbundene Beseitigung von Pfusch am Bau wenn nicht völlig vermieden, so doch so weit wie möglich verringert werden."
Fazit der Umfrage: "Größe und Bekanntheit lassen nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die Qualität des Dienstleistungsangebots zu. So lautet das wohl wichtigste Ergebnis der Umfrage unter elf Sachverständigen-Vereinigungen, die professionelle Baubegleitung und Baukontrolle anbieten. Insbesondere kleinere, noch recht junge Expertenteams wie der 'Verein zur Qualitätscontrolle am Bau' (VQC) zeigen ein durchaus attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis."