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Bauweise: Welches Haus passt zu mir?

Vieles ist möglich: von traditionell bis exotisch.

Wer seinen Traum vom selbst gebauten Eigenheim realisieren will, muss sich früher oder später mit der grundlegenden Frage der Bauweise beschäftigen. In welchem Haus möchten Sie leben? Um einen Überblick zu schaffen, werden wir hier kurz einige grundlegende Möglichkeiten vorstellen. Zur Auswahl stehen: Massivhaus, Fertighaus, Holzhaus, Blockhaus oder Fachwerkhaus. Natürlich gilt für jede Bauweise: Die Bauqualität muss sicher gestellt werden. Und wenn es um die  Qualitätskontrolle geht, können Sie jederzeit gern auf die VQC Bau-Sachverständigen zurückgreifen.

Vorab lassen sich zwei Dinge feststellen: Der Löwenanteil der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland wird in Massivbauweise errichtet. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr. Massivhäuser haben aber einen Anteil von knapp über 80%. Die Fertig- und Holzhäuser gewinnen  jedoch tendenziell von Jahr zu Jahr Marktanteile hinzu und liegen heute auf knapp unter 20%.

Wie unterscheiden sich nun die verschiedenen Bauweisen? – Eine Übersicht:

Das Massivhaus

Das Massivhaus wird Schritt für Schritt vor Ort errichtet. Dabei werden die Wände „Stein auf Stein“ gemauert. So entsteht ein massives Mauerwerk. Rund vier von fünf Häuser werden in Deutschland so gebaut. Inzwischen gibt es – je nach den verwendeten Baumaterialien – eine Vielzahl von Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften bzgl. Dämmfähigkeit und Verarbeitung. Zu den grundlegenden Varianten gehören Ziegel, Porenbeton und Kalksandstein.

Bei der Massivbauweise wird heute i.d.R. aufgrund der gesetzlichen Vorgaben eine Außendämmung angebracht oder mit hochwärmedämmenden Steinen gebaut. Der Massivbau kann vom Architekten individuell geplant werden. Es gibt also einen hohen Gestaltungsspielraum. Das Massivhaus wird als widerstandsfähiger und langlebiger wahrgenommen. Ein große Auswahl an Baufirmen und Handwerkern stehen den Bauwilligen zur Verfügung. Das Preisspektrum bei Massivhäusern ist recht breit von günstigen Systemhäusern bis zur individuell geplanten Villa.

Das Fertighaus

Das Fertighaus wird nicht vor Ort auf der Baustelle „gebaut“, sondern erreicht diese in vorgefertigter Form. Die Fertigung erfolgt beim Hersteller quasi „von der Stange“. Das bedeutet aber auch: unabhängig von Wetterbedingungen und in einem optimierten industriellen Prozess. Die fertigen Teile werden dann angeliefert und vor Ort in kurzer Zeit aufgestellt. Die Wände bestehen in der Regel aus einem Holzrahmen, der von beiden Seiten mit Holzplatten verkleidet wird. Der so entstehende Hohlraum wird mit Dämmmaterial befüllt.

Dies Konstruktion der Wände entspricht dem Holzrahmenbau (s.a. Holzhaus). Fertighäuser gibt es also aus Holz aber auch aus Stein oder \“Holzwerkstoff\“ und in Kombination dieser Werkstoffe. Der Flexibilität in der Gestaltung sind hier enge Grenzen gesetzt. Fertighäuser werden meist von Systemhaus-Anbietern in verschiedenen Standard-Varianten angeboten. Vorteile sind die kurze Bauzeit, die industrielle d.h. präzise Verarbeitung und der meist günstige Preis. Dagegen hat das Fertighaus im Vergleich zum Massivhaus „dünnere Wände“ und gilt als weniger langlebig.

Das Holzhaus

Das Holzhaus ist insbesondere in den Skandinavischen Ländern weit verbreitet. Wie bereits beim Fertighaus beschrieben, wird hier auf der Baustelle eine Holzrahmen-Konstruktion errichtet. Alle tragenden Materialien sind auch tatsächlich aus Holz. Das Holzskelett des Hauses wird dann mit einer Holzfassade geschlossen. Es gibt auch Anbieter, die einzelne Elemente fertig anliefern und montieren. Hier ist der Übergang zum Fertighaus fließend. Das Innere der Wände wird mit verschiedenen Dämmstoffen gefüllt und nach innen mit einer Holzwand geschlossen.

Die Wände bestehen fast nur aus Dämmmaterial. So lässt sich trotz geringer Wandstärke ein guter Dämmwert erreichen. Wie bei jeder Bauweise ist auch die Präferenz für ein Holzhaus Geschmackssache. Das besondere Flair des „Schwedenhauses“ ist für viele Bauherren attraktiv. Vorteile sind sicherlich ein günstiger und schneller Bau des Hauses und die Möglichkeit, weitgehend natürliche Materialien zu verwenden. Um ein Holzhaus viele Jahre in Schuss zu halten, braucht es ein gewisses Maß an Holzschutz-Maßnahmen und regelmäßiger Pflege.

Das Blockhaus

Nach wie vor ein Exot in deutschen Landen ist das Blockhaus. Wir kennen es aus amerikanischen Western-Fimen. Dort liegt es meist idyllisch im Wald und wird von Trappern bewohnt. Das Blockhaus zeichnet sich durch eine recht rustikale Bauweise aus. So werden meist Rundbalken in Schichten aufeinander gestapelt und entsprechend miteinander verbunden. So entsteht eine durchgehende „massive“ Holzwand.

Das Balkenwerk – es können auch Eckbalken verwendet werden – ist außen wie innen sichtbar und wird nicht weiter verkleidet. Bei ausreichend dicken Balken braucht es keine weitere Dämmschicht. Für diese naturnahe Bauweise gibt es inzwischen nicht nur Liebhaber, sondern auch einige Hersteller in Deutschland.

Das Fachwerkhaus

Das Erscheinungsbild vieler Altstädte wir von ihm geprägt: vom Fachwerkhaus. Eigentlich ist es aus der Mode gekommen, doch inzwischen gibt es wieder einen Trend zum modernen Fachwerkhaus. Der Fachwerkbau entsteht im typischen Holzständerbau. Hier wird zunächst das Skelett des gesamten Hauses mit Holzbalken als tragende Konstruktion errichtet. Die entstehenden „Gefache“ – das sind die entstehenden Zwischenräume – werden dann je nach Ausführung mit unterschiedlichen Materialien geschlossen. Hier lässt sich das Leben in einem traditionellen Haus unter Verwendung von Naturbaustoffen verwirklichen. In Deutschland gibt es eine Menge Anbieter für eine Vielzahl von Variationen für dieses individuelle Bauwerk.

Diese Übersicht soll Ihnen eine kleine Orientierung geben, welche Richtung für Sie in Frage kommt. Natürlich gibt es noch weitere Bauweisen und eine Menge Mischformen auf dem Markt. Aber vielleicht gab es ja beim Lesen der einen oder anderen Kurzbeschreibung einen kleinen Aha-Effekt. Dann lohnt es sich ganz bestimmt, sich mit der für Sie interessantesten Bauform etwas näher zu beschäftigen. Und wenn es dann später einmal um die Bauqualität geht, dann melden Sie sich gern bei den Bausachverständigen des VQC.

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