VQC - Experten für Qualität beim Hausbau
Radioaktivität im Haus braucht kein Mensch
Immer mal wieder poppt ein Thema in den Medien auf, meist verbunden mit einem Gefahrenszenario. Stiftung Warentest titelte bereits in der Ausgabe test 8/2011 „Fünf Tote jeden Tag“. Gemeint war hier nicht Corona, sondern ein radioaktives Edelgas namens Radon. Wer es über längere Zeit einatmet läuft Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken. Um was geht es da? Wie ernst muss man das nehmen? Wie kann man sich schützen? Und: Was hat das mit Ihrem Eigenheim zu tun? – Die VQC-Blog Redaktion hat einmal die Fakten für Sie zusammengetragen.
Das Gas Radon ist ein Produkt aus dem Zerfall radioaktiver Stoffe. Es entsteht im Boden und da es als Gas „flüchtig“ ist, entweicht es an die Oberfläche. Es kommt in allen Regionen Deutschlands vor, jedoch mit unterschiedlicher Intensität. Ist es dem Erdboden entwichen, dringt es u.a. in Häuser ein und sammelt sich dort an.
Das ist erst einmal eine natürliche Sache. Laut test 08/2011 liegt der „durchschnittliche Jahresmittelwert der Radonkonzentration in Wohnräumen bei etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft.“ So richtig problematisch wird es in Fällen, in denen diese Konzentration auf über 1.000 Becquerel pro Kubikmeter ansteigt. Vereinfacht ausgedrückt, zerfällt das Gas weiter. Die daraus entstehenden radioaktiven Partikel atmet man dann ein. Die Lunge wird einer „Alpha-Strahlung“ ausgesetzt, und das erhöht das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.
Laut „Gesetzes zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung (Strahlenschutzgesetz – StrlSchG)“, das seit Ende 2018 in Kraft ist, liegt die erlaubte Obergrenze für Arbeitsplätz bei 300 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft.
Das Radon als Umweltgift ist lt. verschiedener Quellen schädlicher als Asbest und nach dem Rauchen, die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs (1.900 Sterbefälle pro Jahr).
Aus dieser Ausgangslage ergeben sich drei grundlegende Fragen:
Die Konzentration von Radon in der Region hängt von der geologischen Konstellation ab. Hierzu gibt es eine Karte vom Bundesamt für Strahlenschutz BfS (siehe Karte, Quelle: BfS)). Man muss wissen: das Edelgas ist geruchsneutral und unsichtbar. Die tatsächliche Konzentration kann allerdings relativ einfach und günstig durch entsprechende Messgeräte ermittelt werden. (Dazu gleich mehr.)
Das BfS weist explizit darauf hin, dass die Werte der Region nicht ausreichen, um den Status im Haus einschätzen zu können. Wäre das Haus theoretisch zu 100% luftdicht, dann könnte auch kein Gas einströmen. Folgt man dieser Logik, dann sind alte – zumeist undichtere – Häuser deutlich mehr belastet. Das Radon strömt hier ein z.B. über undichte Rohre- und Leitungsdurchlässe, Risse im Fundament oder Leckagen im Mauerwerk.
Experten empfehlen das regelmäßige Lüften des Kellers, um die Radon-Belastung zu senken. Als weitere Maßnahmen können offensichtliche Leckagen oder Leitungsdurchlässe abgedichtet werden. Ggf. sollten hier jedoch Fachleute zur Beratung hinzugezogen werden.
Sie können die Konzentration von Radon in der Raumluft Ihres Hauses relativ einfach messen. Dazu gibt es den sogenannten Radon-Exposimeter. Zur Langzeit-Messung werden diese Geräte werden einige Monate lang in Ihren Räumlichkeiten aufgestellt. Laut Verbraucherfenster Hessen können solche Geräte „im Internet bestellt oder im Fachhandel erworben werden. Die Kosten inklusive Auswertung liegen zwischen 30 und 50 Euro. Die Dauer einer solche Messung beträgt mindestens ein halbes Jahr.“
Achten Sie doch gleich beim Bau Ihres Eigenheims auf das Thema Radon. Während der Bauphase lassen sich optimale Maßnahmen leichter und günstiger umsetzen als im Nachhinein. Man muss aber auch feststellen, dass moderne Häuser heute schon in einem hohen Maße luftdicht sind. Im Zweifel immer nachfragen.
Stiftung Warentest
Bundesamt für Strahlenschutz
Verbraucherfenster Hessen
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