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Expertennetzwerk Bauqualität in Fulda: Mit Big Data den Mängeln auf der Spur

Das Expertennetzwerk Bauqualität traf sich in Fulda und analysierte die grundlegenden Ursachen für Mängel auf der Baustelle. Die Experten und Sachverständigen beschäftigten sich eingehend mit der Rolle der Schnittstellen zwischen den am Bauprozess beteiligten Gewerken. Initiator des Netzwerks ist die bundesweit tätige Organisation zur Prüfung von Bauqualität: Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC). Diese wertete mehrere tausend  Einzeldaten aus, um den gravierendsten Engpässen beim Bau von Einfamilienhäusern auf die Spur zu kommen.

Ende 2017 tagte das Expertennetzwerk Bauqualität im Esperanto Hotel in Fulda. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette Bau trafen sich einen Tag lang, um sich über Themen rund um die Bauqualität auszutauschen und Kontakte zu pflegen. Anwesend waren Architekten, Ingenieure, Bauunternehmer, Bauleiter, Handwerker, Vertreter aus Bauindustrie, Forschung, Versicherungswesen, Baurecht und Marketing.

Die Grundidee des vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC) initiierten und moderierten Expertennetzwerks ist es, eine interdisziplinäre Debatte zu führen und zwar zur Frage: Wie lässt sich Bauqualität im Bereich Einfamilienhaus generell verbessern? Daran sind alle Beteiligten in hohem Maße interessiert.

Die grundlegenden Ursachen für Bau-Mängel

Interessant für Bauherren: Bereits in den vorangegangenen Treffen des Expertennetzwerks wurden folgende drei Ursachenbereiche für eine mangelhafte Bauqualität identifiziert. Vorab muss erwähnt werden, dass diese Problematik eben nicht generell vorherrscht. Wenn aber Mängel vorliegen, lassen sich diese meist auf einen oder mehrere der folgenden Punkte zurückführen.

1.) Mangelhafte Prozesse auf der Baustelle:
z.B. schlechtes Projektmanagement durch Bauleiter, fehlende Planungsunterlagen, Schnittstellenproblematik zwischen Gewerken, Übergabepunkte nicht klar definiert etc.

2.) Unzureichende Arbeitseinstellung
z.B. kein Teamgeist, mangelhafte Kommunikation, Nachlässigkeiten, Verarbeitung falscher Materialien, mangelndes Qualitäts-/Problem-/Verantwortungsbewusstsein etc.

3.) Fehlende Schulung und Weiterbildung
z.B. veraltete Methoden, hohe Innovationsgeschwindigkeit der Bauindustrie, kaum Weiterbildung, keine Bauleiter-Ausbildung, wenig Wissen zu gewerkeübergreifender Kooperation, keine Anreize zur Weiterbildung etc.

In den folgenden Treffen rückte bei der Detail-Analyse ein weiterer damit verbundener zentraler Punkt in den Fokus der Debatte: die Schnittstellenproblematik.

Die „Gebrauchsanweisung“ muss beachtet werden

Der heutige Prozess des Bauens ist ein völlig anderer als der vor 30 Jahren. Die Verarbeitung neuer Baumaterialien und die Verwendung von High Tech und Steuerungstechnik verlangt eine absolut präzise Verarbeitung nach Herstellervorgaben. Insbesondere im Rahmen der Energieeffizienz sind die Häuser heute tatsächlich High-Tech-Produkte geworden. Die gewünschten Werte werden aber nur erreicht, wenn – sozusagen – die Gebrauchsanweisung beachtet wird.

Dies gilt für die Arbeit jedes einzelnen Gewerks ebenso wie im Zusammenspiel der Gewerke. Ein Fenster muss z.B. an das Mauerwerk angeschlossen werden. Hier treffen Maurer, Trockenbauer und Fensterbauer aufeinander. Oder die Elektrik und diverse Leitungen müssen durch die Dampfsperre geführt werden. Der Rohbau muss abgedichtet und gedämmt werden, … Jede Menge Schnittstellen also, bei denen es bereits durch kleine Nachlässigkeiten – falls diese unentdeckt bleiben – langfristig zu gravierenden Mängeln kommen kann.

Da die Sachverständigen des VQC täglich mit dieser Problematik konfrontiert werden, versuchen sie, alle Beteiligten für diese Zusammenhänge zu sensibilisieren. Denn oftmals kann – ein entsprechendes Bewusstsein vorausgesetzt – mit kleinen Maßnahmen ein größerer Schaden vermieden werden. Die Arbeit des Expertennetzwerk Bauqualität soll helfen, um hier einen Schritt weiter zu kommen.

Big Data führt zu neuralgischen Punkten

Als Prüforganisation arbeiten die VQC Experten nach einem ausgereiften Konzept. Die neuralgischen Punkte in Sachen Bauqualität sind in Checklisten erfasst und werden systematisch in verschiedenen Begehungen auf der Baustelle kontrolliert. Alle Daten wandern in die VQC-Datenbank. Dort werden sie ausgewertet und laufen in die Verbesserung des Systems ein. Da kommt bei über 20.000 geprüften Häusern und über 60.000 Begehungen schon eine Menge Datenmaterial zusammen – heute würde man es „Big Data“ nennen, denn seine Auswertung liefert relevante Ergebnisse.

So ist es den Sachverständigen des VQC möglich, die Bauqualität mit relativ wenigen Begehungen zu beurteilen. Die Prüfung ist dabei nicht dem Zufall überlassen, sondern sie folgt den Vorgaben des Prüfkonzepts. Darüber hinaus kommt die langjährige Erfahrung der VQC Sachverständigen hinzu und ihr „Näschen“ für das Aufspüren von Verarbeitungsfehlern.

Um Ansätze für eine generelle Qualitätsverbesserung zu finden wurden jetzt die gutachterlichen Stellungnahmen des VQC der letzten Jahre systematisch ausgewertet. Beim Treffen in Fulda stellte Vorstandsvorsitzender Udo Schumacher Ritz die Ergebnisse vor. Die häufigsten Mängeln gibt es mit Abstand im Bereich Außenputz und Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Die Mängel resultieren aber nicht nur aus Fehlern und Nachlässigkeiten dieses Gewerks. Vielmehr gilt es, auch die damit verbunden Schnittstellen weiter zu untersuchen. Im Optimalfall lässt sich hier durch eine Verbesserung die größte Wirkung in Sachen Bauqualität erzielen. Eine weitere Aufgabe für das Expertennetzwerk Bauqualität.

DIN-Normen entsprechen nicht immer dem aktuellen Stand der Technik

Ein weiterer Diskussionspunkt beim Netzwerk-Treffen war das Thema „Anerkannte Regeln der Technik vs. Stand der Technik“. Udo Schumacher-Ritz stellte die verschiedenen Aspekte der Problematik vor. Vereinfacht ausgedrückt, kann man sagen:  Aufgrund der schnell fortschreitenden Entwicklung bei den Baumaterialien, Verfahren und technischen Anlagen hinken die sogenannten anerkannten Regeln der Technik oftmals hinter den tatsächlichen Anforderungen – sprich dem Stand der Technik – her.

DIN-Normen sind nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Dieses Bewusstsein ist aber oftmals noch nicht bei den Bauherren angekommen und würde sie – wahrscheinlich – auch überfordern. Allerdings ist es aufgrund der komplexen Situation z.T. auch für Fachleute gar nicht so einfach diese Begriffe eindeutig zu definieren. Zumal diese Thematik eine juristische (Leistungsbeschreibung, Bauvertrag) wie auch eine fachliche (Ingenieurwesen) Dimension hat. Schumacher-Ritz plädierte für eine neue Begrifflichkeit, die auch von Fachleuten empfohlen wird: für den „anerkannten Stand der Technik“. Hier gibt es in Zukunft im Kontext Hausbau Sicherheit und Qualitätsbau sicher noch einigen Diskussionsbedarf.

Zum Abschluss des Treffens in Fulda referierte der Rechtsanwalt und Vorsitzende des VQC-Kuratoriums, Harald Welge über die Änderungen des Bauvertragsrechts. Hier ging es insbesondere um die praktischen Konsequenzen der seit 1.1.2018 in Kraft getretenen Novelle für die Bauunternehmer.

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