Workshops zum Thema Dampfbremse
Die VQC-Bausachverständigen bilden sich regelmäßig bei der Industrie weiter. Für die Qualitätsprüfung ist wichtig, bei modernen Baumaterialien und deren Verarbeitung immer auf dem neusten Stand zu sein. Diesmal ging die Reise zur SIGA AG in die Schweiz. Diese ist spezialisiert auf Baumaterialien für die luftdichte Gebäudehülle.
Die Gebäudehülle bringt Energieeffizienz
Gebäude verbrauchen einen signifikanten Anteil des weltweiten Energiebedarfs – vor allem für das Heizen und Kühlen. Das belastet die Umwelt und beschleunigt den Klimawandel. Dämmung und Gebäudehülle spielen eine wichtige Rolle, um energieeffiziente Gebäude zu erstellen. Marktführer im Bereich Gebäudehüllen ist der Schweizer Hersteller SIGA. Das Unternehmen aus dem Kanton Luzern ist „führend in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von wohngiftfreien Hochleistungsprodukten für die luftdichte Gebäudehülle“.
Hergestellt werden also Dampfbremsen, Klebebänder, Kleb- und Dichtstoffe. Und genau diese verhindern, dass ein Gebäude zu viele undichte Stellen aufweist, durch die geheizte oder gekühlte Raumluft entweicht. Eine luft- und winddichte Gebäudehülle ist hier der Schlüssel zu mehr Energieeffizienz. Voraussetzung für die optimale Funktion dieser Hochleistungsprodukte ist jedoch die richtige Auswahl des Produktes und der fachmännische Einbau in das Gebäude. Und genau hier kommt der VQC ins Spiel.
Auf die Verarbeitung kommt es an
Das Thema Verarbeitung der Gebäudehülle spielt bei der Qualitätskontrolle durch den VQC immer wieder eine wichtige Rolle und wird von den Bausachverständigen regelmäßig unter die Lupe genommen. Insbesondere die luftdichte Verklebung bei Durchdringungspunkten von Rohr- und Kabelleitungen durch Dampfbremsfolien muss oftmals nachgebessert werden.
Hier entstehen durch Nachlässigkeiten bei der Verarbeitung schnell undichte Stellen, sogenannte Leckagen in der Gebäudehülle. Eine luftdichte Gebäudehülle sorgt nicht nur für eine optimale Energiebilanz und reduziert die Wärmeverluste, sondern schützt auch Gebäudebauteile vor Feuchtigkeitsschäden infolge durch Tauwasserbildung. Im schlimmsten Fall führen Luftundichtigkeiten auch zu Bauschäden mit Schimmelpilzbildung.
Für die VQC-Bausachverständigen ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Daher nahm man die Einladung der SIGA an und fuhr zu einem Workshop in die Schweiz. „Für unsere Sachverständigen ist es wichtig, immer wieder Input zu bekommen“, kommentiert VQC-Vorstand Heiko Püttcher die Reise. Er selbst war mit von der Partie und war vom Programm vor Ort begeistert.
Top-Know-how – Praxisrelevant vermittelt
Natürlich ging es grundlegend um die SIGMA-Materialien und ihre Funktionen und Verarbeitung. Interessant war aber die praxisorientierte Aufbereitung des Themas. Im Workshop mussten durch zwei Teams praktische Detail-Aufgaben gelöst werden. Dabei ging es z.B. um die Tauwasservermeidung in einem unbelüfteten Flachdach. Der Lösungsweg wurde in der Gruppe diskutiert und dann präsentiert.
Ein weiterer Teil des Workshops befasste sich ausführlich mit der Verarbeitung der Materialien. „Das haben wir dann praktisch im Team durchgeführt“, erzählt Püttcher, „Hier ging es um Details und Ausführung in bauphysikalischer Hinsicht. Wo kommt Dämmung hin, wo Dampfbremsfolien etc. Es ist gut, wenn man das einmal selber macht, um noch genauer zu wissen, worauf bei der Qualitätsprüfung zu achten ist.“
So gab es diverse Blöcke zu verschiedenen Themen. Der Referent begeisterte mit seiner Fachkompetenz. Und die VQC-Bausachverständigen haben die Anreise nicht bereut, sondern freuten sich über neues Wissen, das sie bei ihrer täglichen Arbeit zum Nutzen der Bauherren zum Einsatz bringen können.