Beschäftigen Sie sich rechtzeitig mit den Optionen.
Das Eigenheim wird immer mehr zum Smart Home. Doch ist das smarte Haus auch sinnvoll? Bereits jetzt sind über 20 Prozent der deutschen Haushalte Smart Homes. Mit mehr als 5 Milliarden Euro hat Deutschland nach den USA, China und GB den viert größten Markt für Smart Home Systeme. Umgerechnet sind das durchschnittlich gut 500 Euro pro Smart Home. Nicht zuletzt dank Digitalisierung erlebt die Hausautomation einen Boom. Das smarte Haus ist sowohl für zukünftige Bauherren als auch für aktuelle Hausbesitzer interessant. Wenn Sie die Vorzüge des Smart Homes richtig nutzen, können Sie Lebensqualität und Sicherheit im smarten Haus maßgeblich verbessern. Die VQC-Experten zeigen Ihnen, warum.
Wofür steht der Begriff „Smart Home“?
Der Begriff Smart Home umfasst Hausautomatisierungen jeder Art. Durch die Vernetzung mehrerer Geräte lässt sich das smarte Haus zentral steuern. Mit der entsprechenden Technik kann jedes Heim zum Smart Home werden. Dank intelligenter Sensorik und Software können Smart Homes in Sicherheit, Energieeffizienz und Multi Media punkten. Zunehmend werden im Rahmen von Ambient Assisted Living die technischen Möglichkeiten unterstützend zur Heimpflege eingesetzt.
Typische Anwendungsbeispiele im Smart Home
Kommunikation und Unterhaltung
Ein zentraler Medienserver stellt Filme, Musik, Internet und Telekommunikation im ganzen Haus auf gewünschten Smart Home Geräten zur Verfügung. In verschiedenen Räumen sind z.B. smarte Lautsprecher bereits in den Wänden eingebaut. Multiroom Smart Home Systemen sorgen für einen raumübergreifenden Sound. Mit einer Fernbedienung oder Smart Home App lassen sich die Medien im ganzen Haus steuern. Für verschiedene Anlässe gibt es Smart Home Beleuchtung, die durch smarte Lichtschalter ergänzt werden können.
Durch die Installation von Sprachsteuerung können Smart Home Funktionen ohne Fernbedienung oder Smart Home App angesteuert werden. Auch ermöglicht die Spracheingabe einfache Abfragen wie die Frage nach dem Wetter, oder abgehende Anrufe über das verbundene Smart Phone.
Sicherheit
Das smart Türschloss sich per Fingerabdruck oder mit einem elektronischen Schlüssel öffnen. Kameras zeigen an, wer vor der Türe steht. Eine Alarmanlage kommuniziert mit den Türen und Fenstern, die zusätzlich mechanisch gesichert sind. Wenn Sie das Haus verlassen werden Ihnen offene Fenster oder Terrassentüren in der Smart Home App angezeigt. Natürlich sind auch die Rauchmelder vernetzt und können im Notfall eine Nachricht absetzen. Diverse Kameras überwachen Haus und Grundstück und melden sich bei verdächtigen Bewegungen oder Geräuschen z.B. per Smart Home App. Wenn Sie über Nacht nicht zuhause sind, simuliert die voll programmierbare Smart Home Beleuchtung Ihre Anwesenheit.
Ergänzend zum Notrufknopf können intelligente Sensoren in Fußmatten (z.B. im Bad) die Sicherheit von Patienten in Heimpflege erhöhen: durch Bewegungsmuster und Auffälligkeiten wird automatisch der Pflegedienst kontaktiert, sollte es bspw. zum Sturz kommen.
Energie-Effizienz
Der Smart Home Thermostat kann die Heizungssteuerung optimieren: die konstante Messung von Innen- und Außentemperatur kann sogar mit Daten der Wettervorhersage kombinieren. Durch die Smart Home Heizung können Energieträger und Heizungskosten eingespart werden. Wird es draußen zu heiß, dann werden z.B. automatisch Jalousien oder Rollläden geschlossen. Sogar Luftzusammensetzung und Luftfeuchtigkeit im Haus können vom Smarthome Assistent gemessen werden. Die Belüftung wird automatisch angepasst. Verlassen die Bewohner das Haus, dann wird die Smart Home Heizung heruntergefahren. Alle Parameter können über eine Smart Home App auch ferngesteuert werden.
Die Smarte Steckdose kann manuell oder nach Zeitschaltung deaktiviert werden. So kann die Smart Home Steckdose heimlichen Stromfressern den Saft abdrehen. Und Sie sparen bei der Stromrechnung.
Möglichkeiten der Zukunft…
Die beschriebenen Features gibt es schon seit längerer Zeit. Sie werden im Facility Management z.B. in Hochhäusern schon seit Jahren genutzt. Inzwischen sind sie auch im Anwendungsbereich der Einfamilienhäuser angekommen. Es gibt aber auch Anwendungen, die bereits als Prototypen funktionieren und in naher Zukunft vorstellbar sind. Dazu zählen z.B. der intelligente Kühlschrank, der automatisch die fehlenden Waren bestellt oder die Waschmaschine, die an die Smart Home App meldet, wenn die Wäsche fertig ist. Aufhängen müssen Sie weiterhin selbst.
Möglich wird dies durch das „Internet der Dinge“ (IOT), das es ermöglicht, jeden beliebigen Gegenstand oder jedes Gerät mit einer IP-Adresse zu versehen und über das Netzwerk anzusteuern. Ganz sicher gibt es in den nächsten zehn Jahren noch unzählige Innovationen, die heute noch Stoff von Science-Fiction sind.
Die Vor- und Nachteile von Smart Home im Überblick
Komfort
Sicherheit
Energieeffizienz
Unterhaltung
Fernsteuerung
Datenschutz
Kompatibilität
Vernetzung als Voraussetzung
Die Grundlage dieser Möglichkeiten liegt in der elektronischen Vernetzung aller beteiligten Komponenten. Erst wenn alle Daten erhoben und gespeichert werden, sowie zentral in einer Schaltstelle zusammenlaufen, können hier intelligente Programme ausgeführt werden. Und hier stellt sich dann die Frage: Vernetzen ja, aber wie? Generell gibt es zwei Möglichkeiten eine Vernetzung über Funk – wie z.B. WLAN – oder eine kabelgebundene Vernetzung über einen BUS-System.
Ein kabelgebundenes Smart Home System bietet sich nur bei einem Neubau oder der umfassenden Sanierung einer Bestandsimmobilie an. Und genau deshalb sollten Sie vorausdenken, wenn Sie einen Neubau planen. Denn selbst wenn Sie das Smart Home nicht gleich komplett umsetzen wollen, können Sie doch durch– Verlegung der Netzwerkkabel die Voraussetzung für eine spätere Nutzung schaffen. Die Aufrüstung ist nachträglich kostenintensiver. Die Datenleitungen werden parallel mit den Elektroleitungen verlegt. Zuständig ist der Elektriker oder ein spezialisierter Smart Home Anbieter.
Kabelgebundene Systeme gelten als weniger störanfällig. Die Übertragung der Daten verläuft schnell und problemlos über verschiedene Stockwerke hinweg. Die Übertragungsraten sind höher. Für den einen oder anderen mag auch der Aspekt des Elektrosmogs eine Rolle spielen, der bei der Verkabelung kaum auftritt.
Generell lässt sich aber jedes Haus und jede Wohnung über eine Funk-Lösung (Smart Home WLAN) minimalinvasiv –ohne Brecheisen und Bohrmaschine – zum Smart Home nachrüsten. Die Funkkomponenten laufen meist mit einer Batterie, die Sie nach ein bis zwei Jahren austauschen müssen. Unser Tipp: Von den verschiedensten Herstellern gibt es Starter-Pakete. Mit diesen können Sie sich – bereits in der Mietwohnung – Schritt für Schritt an Ihr zukünftiges Smart Home herantasten.
Kritik am Smart Home
Die Hausautomatisierung hat auch Nachteile. Schwachpunkt des Smart Homes ist der Datenschutz. Zwar gibt es minimal Angepasste Bestimmungen u.a. in Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO). Dennoch sind die Feinheiten nicht geklärt und der Smart Home Besitzer vorwiegend auf die Datenschutzverordnung und AGBs der Unternehmen angewiesen. Informieren Sie sich gründlich über die Standpunkte der Hersteller, wenn Sie Ihr Smart Home installieren möchten. Die laxen Bestimmungen bestimmter Smart Home Anbieter sind seit Jahren offene Geheimnisse.
Entscheiden Sie sich bewusst für einen Hersteller: die Smart Home Systeme verschiedener Smart Home Anbieter sind nur bedingt kompatibel. Das geht zulasten des komfortablen und gestörten Zugangs aller Smart Home Funktionen.
Fazit
Das Smart Home ist lange nicht mehr das Spielzeug einzelner Science-Fiction Fanatiker. Die Vorzüge der Hausautomation kann auch in Teilbereichen genutzt werden. Für Sie als Smart Home Besitzer bedeutet das mehr Lebensqualität, Sicherheit und Energieeffizienz.